Klaus Lawrenz in der auslese rhein&berg (Ausgabe 1/2007)

Bergische Liebeserklärung

Wenn ein Restaurant-Chef über Jahre hinweg beste Küchenqualität bietet und zudem – nicht nur nebenbei – ein außergewöhnliches Konzept verfolgt, ist das höchste Anerkennung wert. Joel Schramm gelingt dieses Zusammenspiel perfekt in seiner „Dröppelminna“, einem gemütlichen Fachwerkhaus, gleich neben der Burg Zweiffel im schmu­cken Örtchen Herrenstrunden gelegen.

Allerlei kupferne Kessel und Pfannen, antike Küchenutensilien und alte Stiche schmücken den urgemütlichen Gastraum mit seinen blanken Brasserie-Tischen und schlichten Holzbänken. Zeit sich umzuschauen, bis erste Leckereien im modernen französischen Stil die offene Küche verlassen. Sie ist selbstverständlicher Bestandteil des Gastraums, der statt steifer Tischdecken rustikal-ländliche Romantik in vielen Details bietet: Zum Crémant gibt’s das Minifläschchen Holunderlikör zum Nachfüllen am Tisch und Wasser wird nicht in Flaschen, sondern in offenen Karaffen serviert. Statt auf zuckersüße Softdrinks freuen sich – nicht nur kleine – Besucher auf selbstgemachte Limonade aus der Bügelflasche.

Dieser Wohlfühl-Charme steigert sich mit jedem Gang des Menüs: Einer Salatauswahl mit Le Puy-Linsen und gebratenen Wachtelbrüstchen folgt eine herrlich intensive Zitronengras-Suppe mit Eismeerkrabben, und das Zanderfilet auf Pak Choy mit geräuchertem Knoblauch soll jemand Küchenchef Ralph Balzer erst einmal nachmachen. Bei der Weinauswahl dürfen sich Gäste getrost in die Hände des elsässischen Patrons begeben: Als ausgebildeter Sommelier ist Joel Schramm immer wieder für eine Überraschung gut. Zu den ersten Gängen lag er mit einem Auxerois und einer Flasche Menetou-Salon ebenso richtig wie zum Kaninchen-Confit auf Pilz­ragout mit einem wunderbaren Pinot Noir von Philipp Kuhn aus Laumersheim in der Pfalz.

Französischer Chauvinismus ist Joel Schramm nicht nur bei der Weinauswahl fremd. Berufliche Stationen als Privatkoch in New York und auf dem Kreuzfahrtschiff „Queen Elizabeth II“, die Zeit als Chefsommelier in Jean-Claude Bourgeuils Drei-Sterne-Restaurant „Schiffchen“ in Düsseldorf-Kaiserswerth und die Arbeit als Chef de Bar im Schlosshotel Lerbach, gleich auf der anderen Seite des Sander Bergrückens, haben den Elsässer weltoffen gemacht.

Heimisch geworden ist er nun im Bergischen, wo er seit zehn Jahren erfolgreich das Restaurant führt, das den Namen der dreibeinigen bergischen Kaffeekanne trägt.Nach 16 Jahren Sterne­gastronomie hat Joel Schramm hier seinen ganz persönlichen Stil eingeführt. Auch der süße Abschluss auf dem Teller verwöhnt einmal mehr: Eisenkraut-Parfait mit Weinberg­pfirsich-Kren und Zitronengras-Mousse. Und dass anschließend die Rechnung gerade mal 38 Euro für das Fünf-Gang-Menü ausweist, lässt auch diesen Punkt fröhlich genießen. Kein Wunder, dass die „Dröppelminna“ so viele Liebeserklärungen erhält – und hier eine mehr. Mit einem Dankeschön für einen perfekten Abend!

Die Dröppelminna in den Medien

Schon immer be- und geliebt

Wandern und Waffeln essen

Ausflugstipp von Katrin Reiche am 10. März 2020 im Kölner Stadt-Anzeiger 

Warum die „Dröppelminna“ einen Besuch wert ist

Restaurantkritiker Carsten Henn am 7. Mai 2019 im Kölner Stadt-Anzeiger 

Landküche zum Schwelgen

Restaurantkritiker Helmut Gote am 12. Oktober 2012 im Kölner Stadt-Anzeiger 

Ein Stück Elsass im Fachwerkhaus

Jutta-Eileen Radix am 11. Juni 2007 im Kölner Stadt-Anzeiger

Bergische Liebeserklärung

von Klaus Lawrenz in der auslese rhein&berg am 1. Januar 2007

Im Restaurant „Dröppelminna“ gibt es exklusive Menüfolgen

Angelika Rheindorf am 20. Oktober 2015 für Rhein-Berg-Online

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